Geschichtlicher Überblick - Kurzbetrachtung
Diese Funde lassen bereits auf ein ausgeprägtes Töpferhandwerk schließen.
Vermutlich Ende des 12.Jh. / Beginn des 13.Jh. verlagerten die Töpfer ihre Werkstätten und Siedlungen weiter nach Norden. Der neue Siedlungsstandort lag direkt an der bereits aus römischer Zeit stammenden Heeres-, Handels- und Pilgerstraße von Antwerpen nach Frankfurt, was für den Handel von großem Vorteil war. Er befand sich außerdem näher an den örtlichen Ton- und Sandvorkommen und bannte die von den Töpferöfen ständig ausgehende Brandgefahr für die alte Siedlung.
Die neue Siedlung wurde „om Uhles“ genannt, abgeleitet vom lateinischen „olla“ = Topf. Ein weiterer Siedlungsschwerpunkt entlang dieser Straße bildete sich im Bereich des Wehebaches. Dieser war landwirtschaftlich geprägt, taucht erstmals in Urkunden aus dem 14. Jh. auf und wurde „zo der Wehe“ genannt. Am östlichen Rand dieser Siedlung, wo der weiter nördlich von der Wehe abgezweigte Mühlenteich die Straße kreuzt, lagen die „Fruchtmühlen“ (Getreide und Öl), bei denen die Bauern aus der Umgebung ihr Getreide mahlen lassen konnten (Rote Mühle, Lochmühle).
Während die abseits der Straße gelegene Siedlung am Rymelsberg an Bedeutung verlor, wuchsen die beiden neuen Siedlungen Uhlhaus und Wehe allmählich zu einem Dorf zusammen, das bereits in der Tranchotkarte von 1810 als durchgehendes Straßendorf erkennbar ist (siehe Abbildung 1).
Im 17. Jh. tauchte für die Ost-West verlaufende Siedlungszeile zum ersten Mal die Bezeichnung „zo der Langer Weh“ auf und im 18. Jh. wurde es dann allgemein üblich, die aneinandergereihten Ortsteile unter dem Namen „Langerwehe“ zusammenzufassen.
Die weitere Siedlungsentwicklung war geprägt von der einsetzenden Industrialisierung, dem Bau der Eisenbahnlinie (1930 Köln-Herbesthal, 1941 Ausbau bis Aachen) und dem damit verbundenen starken Bevölkerungswachstum. Langerwehe lag verkehrsgünstig zu den nahegelegenen Industriezentren Düren, Eschweiler, Stolberg und Aachen und im Ort selbst gewann die Nadelindustrie im Wehetal an Bedeutung. Unter diesem Wachstumsdruck veränderte sich die Besiedelung. Zunächst wurden entlang der Hauptstraße höhergeschossige Gebäude errichtet, die Hof- und Gartenbereiche erweitert und bebaut und die Bebauung entlang der bereits vorhandenen Seitenstraßen und Gassen verstärkt (Hausbusch- und Uhlhausgasse, Alte Kirchstraße, Luchemer Straße und Schönthaler Straße). In der ersten Hälfte des 20. Jh. wurden dann auch ganz neue Straßentrassen gezogen (z. B. Poststraße, Martinstraße) und die Besiedelung verlagerte sich erstmals weg von ihrer bislang typischen Ost-West Ausrichtung entlang der Straße hin zu einer verstärkten Tiefenausdehnung nach Norden und Süden.
Im Oktober 1944 entstanden durch zwei Flächenbombardements erhebliche Schäden. Der Wiederaufbau geschah jedoch in vielen Fällen auf Grundlage der alten Bausubstanz, sodass das Ortsbild, bezogen auf die Bebauungsstrukturen, in großen Teilen homogen geblieben ist.
Der Bevölkerungszuwachs ist bis heute nicht zum Stillstand gekommen, da Langerwehe aufgrund seiner nach wie vor günstigen Lage zu den umliegenden Zentren als Wohnstandort nicht an Bedeutung verloren hat.
Die Bevölkerungszahl der Gemeinde Langewehe liegt heute bei ca. 14.000 Einwohnern..
Die Entstehung im Detail
Die Gemeinde Langerwehe ist nach der kommunalen Neugliederung im Jahre 1972 durch den Zusammenschluss der ehemals selbstständigen Gemeinden Langerwehe, Wenau, D`horn, Geich, Obergeich, Jüngersdorf und Luchem entstanden.
Mittelpunkt dieser neuen Gemeinde ist der Zentralort Langerwehe.
Zur Entstehung und Geschichte der einzelnen gemeindlichen Ortschaften ist Folgendes festzustellen:
Langerwehe ist aus drei Ortsteilen zusammengewachsen. Der älteste Dorfteil RYMELSBERG geht vermutlich in die fränkische Zeit zurück. Um 1000 entstehen hier oben die ersten Töpfereien. Danach entstanden ebenfalls Werkstätten hangabwärts an der Aachen-Frankfurter Straße (alte B 264), wo eine regelrechte Töpfersiedlung entsteht, ULES (vom lateinischen olla = Topf) genannt. An der Kreuzung von Hauptstraße und Wehebach bildet sich der dritte Ortsteil „ZU WEHE“ heraus. Er wächst allmählich mit dem „Ules“ zu einem langen Straßendorf zusammen. 1664 taucht zum ersten Mal in einer Urkunde die Bezeichnung „ZU DER LANGEN WEHE“ auf, aus der sich später der heutige Ortsname entwickelt hat.
Töpferei
Die Töpferei wurde über die Jahrhunderte hinweg zur wirtschaftlich tragenden Kraft des Dorfes. Bereits das Schöffensiegel von 1543 enthält neben dem Jülicher Löwen drei schlanke Becher. Es ist daher kein Zufall, dass die Gemeinde Langerwehe heute ein Töpfereimuseum unterhält. Nicht nur der Kunstkenner, auch jeder an der Keramik interessierte Besucher wird überrascht sein von der Sorgfalt, mit der hier eine Übersicht zusammengetragen wurde, welche die Entwicklung der keramischen Formen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart zeigt. Das in einem alten Pfarrhaus untergebrachte Töpfereimuseum enthält darüber hinaus eine Töpferwerkstatt. Im Museumsplan des Landschaftsverbandes Rheinland ist es als förderungswürdiges Spezialmuseum anerkannt.
Verschiedenste Ausstellungen sowie Märkte haben das Museum zu einem Anziehungspunkt für viele Besucher werden lassen. Die Töpferwerkstatt und vor allem die in den Räumen des Museums veranstalteten Töpferkurse, ein qualitativ hochwertiges Sonntagsprogramm und viele dort stattfindende Kindergeburtstage bieten einen besonderen Anreiz zum kreativen Wirken für Jung und Alt.
Stütgerloch, Jüngersdorf
Eng verbunden mit dem Ortskern Langerwehe sind die beiden Ortschaften Stütgerloch und Jüngersdorf. In geschichtlicher Zeit tritt Jüngersdorf erstmals als Forsthof des fränkischen Reichsgutes und späteren Jülicher Wildbanns in Erscheinung. 898 wird es offenbar nach einem Erbförster als Gunthersdorf benannt.
Die Entstehung des Ortes datiert möglicherweise in das 7. Jahrhundert; das älteste bekannte Jüngersdorfer Rittergeschlecht sind die „von Lövenichs“ (1563). Stütgerloch wird 1454 unter Werner Palant-Breidenbend erstmalig erwähnt.
Der im 16. Jahrhundert bekannte Besitzer des auf der Anhöhe gelegenen Hofes, Werner Stytgen, gab dem Dorf, an der Grenze zwischen den Dingstühlen Pier und Langerwehe gelegen, den Namen. Der Stütgerhof, neben der Lochmühle die älteste Gutsanlage des Dorfes, ging im 16. Jahrhundert in den Besitz des Kreuzbruderklosters Schwarzenbroich über.
Laufenburg
Im waldreichen Gebiet südlich der Ortschaft Jüngersdorf, auf dem östlichen Höhenzug des Wehebachtales, erhebt sich auf einer Bergkuppe die Laufenburg.
Die geschlossene Anlage mit ihren wuchtigen Ecktürmen stammt aus dem 12. Jahrhundert. Sie beherbergt heute einen landwirtschaftlichen Betrieb mit einer Gaststätte und ist ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel.
Wenau, Schönthal, Heistern und Hamich
Die vier Orte Wenau, Schönthal, Heistern und Hamich kamen 1932 zum Verwaltungsbereich Langerwehe. Mit ihren weit verstreuten Hofanlagen und anderen Siedlungsplätzen bildeten sie die ehemalige Gemeinde Wenau. Vor den zurücktretenden Höhenzügen der Nordeifel erblickt man in der Wehebachniederung den schlanken Turmhelm der Wenauer Kirche, ein Teil der seit 800 Jahren bestehenden Klosteranlage der Prämonstratenserinnen. Von Anfang 1976 bis Mai 1978 wurden unter der Aufsicht des Landeskonservators Rheinland sowie unter der Leitung des Architekten Jean J. Keller (Düren) der Kreuzgang sowie die angrenzenden Nebenräume (vor allem der Kapitelsaal) restauriert.
In unregelmäßigen Abständen finden hier Gemeindeveranstaltungen und Ausstellungen statt.
Einige Räume der Klosteranlage Wenau beherbergen das sog. Bistumsmagazin. Hier werden sakrale Gegenstände, die derzeit in den Kirchengemeinden des Bistums Aachen nicht benötigt werden, gesichert und aufbewahrt.
Schönthal
Ein wenig flussabwärts versteckt sich die restaurierte Siedlung Schönthal, die ehemals mit ihren Hammerwerken kaum noch zu ahnende wirtschaftliche Bedeutung besaß. Seit dem 16. Jahrhundert spielte hier die messingverarbeitende Industrie eine große Rolle. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam die Nadelfabrikation dazu. Konkurrierende Wirtschaftsgebiete an Rhein und Ruhr, neue Fertigungsmethoden und die Wirtschaftskrise des 1. Weltkrieges führten zum Ende der Industrie in Schönthal.
Heistern, Hamich
Auf der Höhe westlich des Wehebachufers liegt Heistern als das größte Dorf der weit verstreuten ehemaligen Gemeinde Wenau; rund ein Kilometer südlich das kleinere Hamich. Der Name Heistern rührt wohl von dem kelto-romanischen Wort hais = Buche oder von dem angelsächsischen hees = Wald her. Im 14. Jahrhundert wird die Burg Holzheim erstmals urkundlich mit ihren Besitzern, den Rittern von den Heyster, erwähnt. Über den Ort Hamich ist geschichtlich wenig in Erfahrung zu bringen. Bekannt ist jedoch die römische Bezeichnung "Hamiacum". Es handelt sich aller Wahrscheinlichkeit nach um den heutigen Ort Hamich. Hier wurden auch Funde aus römischer Zeit entdeckt.
Geich, Obergeich, Dhorn, Schlich und Merode
Diese Orte sind in der näheren und weiteren Umgebung als die "Herrschaft" bezeichnet. Bekannt ist die Nikolauskapelle in Geich, die als eines der ältesten historischen Baudenkmäler des Kreises Düren gilt. Sie stammt aus dem 12.-13. Jahrhundert.
In späteren Zeiten befanden sich daneben ein Hospital und ein Gasthaus. Urkundlich erwähnt ist die Kapelle im Zusammenhang mit dem Kloster Schwarzenbroich, das im Jahre 1340 von Werner von Merode gegründet wurde.
D`horn
D`horn gilt als fränkische Dorfsiedlung, wie sie in vorkarolingischer Zeit in den Rodungsgebieten am Rande der hiesigen Wälder entstanden. Der Name des Dorfes wird auf das althochdeutsche dorn = Wald zurückgeführt.
Schlich
Schlich ist der größte Ort der "Herrschaft". Historisch betrachtet ist Schlich eine fränkische Siedlung. Das Wort "Schlich" leitet sich ab von dem mittelhochdeutschen Geländenamen "slich". Im Niederländischen sind die Begriffe "slik oder slijk" bekannt. Diese Bezeichnungen bedeuten zu neuhochdeutsch Schlick, was so viel wie Schlamm oder Sumpf heißt. Diese Deutung des Ortsnamen ist für Ortskenner einleuchtend, denn der Reichtum an kleinen Gewässern in diesem Grenzbereich zwischen bewaldeten Eifelhöhen und lössbedeckten Niederungen ist nicht zu übersehen.
Merode
Merode ist der namensgeschichtlich bekanntere Ort der ehemaligen Herrschaft Merode, da seine Entstehung untrennbar mit der Geschichte des Schlosses und der Fürsten von Merode verbunden ist. Der Name leitet sich ab von der Waldrodung, auf der der Rittersitz entstand und den Besitzern den Namen gab. Das ursprünglich im 12. Jahrhundert erbaute Schloss Merode kann wohl als imposantestes historisches Bauwerk seiner näheren und weiteren Umgebung bezeichnet werden und gilt als eines der schönsten Wasserschlösser des Rheinlandes.
Durch einen Großbrand am 19. Juni 2000 wurde das Schloss erheblich beschädigt. Zurzeit finden umfangreiche Renovierungsarbeiten statt.
Das Schloss ist privater Wohnbesitz und für Besichtigungen allgemein nicht zugänglich.
Eng verbunden mit der Geschichte des Schlosses ist auch das ehemalige Kreuzherrenkloster Schwarzenbroich im Meroder Wald, das 1340 von Werner von Merode gegründet wurde. Es lag nicht in der Einöde und Abgeschiedenheit wie andere Klöster, sondern an der uralten Pilgerstraße, welche von Düren über Gürzenich, Derichsweiler, Schevenhütte zum bekannten Wallfahrtsort Kornelimünster führte.
Durch Kriegszerstörung und Verfall stehen heute vom Kloster lediglich noch spärliche Mauerreste.
Bekannt ist auch der Soldatenfriedhof "Marienbildchen" im Meroder Wald. Er entstand durch die verdienstvolle Initiative und Arbeit von Lehrer Josef Gerhards aus Merode. Mehr als 200 Soldaten des 2. Weltkrieges fanden hier ihre letzte Ruhestätte.
Luchem
Den ersten urkundlichen Nachweis über Luchem findet sich im Stammbaum von Werner III von Merode I. Er fiel mit seinen beiden Söhnen Karsil von Merode III. und Werner von Merode I, als er in der Nacht vom 16. zum 17.3.1278 im Gefolge des Grafen Wilhelm von Jülich die Stadt Aachen erorbern wollte. Seine beiden Enkel Werner (IV) von Merode I und Johann von Merode erbten 1294 "Das Gut zu Luchem".
Ein weiterer Sohn von Werner III. von Merode I war Johann I. Scheiffart von Merode. Er übernahm die Vormundschaft über die Söhne seines gefallenen Bruders die 1294 "Das Gut zu Luchem" erbten.
Aus der Linie Johann I. Scheiffart von Merode heiratet zwei Generationen weiter, Bliza von Merode 1290 Edmund von Merödgen. Merödgen gehörte seit dem 14. Jahrhundert zur Gemerkung Luchem. Im Jahre 1341 wird Merödgen erstmals urkundlich erwähnt. Edmund von Merödgen ist der Ehemann von Bliza, einer Angehörigen der Scheiffartlinie von Merode.
Der Bruder von Bliza, war Karsil von Merode. Er hatte einen Sohn Werner von Merode, verheiratet 1382 mit Johanna. Werner wurde 1371 zum Ritter geschlagen. 1385 besitzt er "Das Haus zu Luchem". In seinem Heiratsvertrag vom 8.3.1382 steht: "Herr Werner von Luchem...". Nach dem er Ritter war, durfte er sein Haus befestigen. Es ist anzunehmen, dass es sich bei dem "Haus zu Luchem", "Das Gut zu Luchem" um eine s.g. Hofesfeste handelte und dass Sie die Burg in Luchem war. Das Grundstück auf dem die Burg stand war ca. 1ha groß und lag im heutigen Bereich der Burg-Brücken-Straße.
Luchem gehörte bis 1972 zum früheren Amt Lucherberg im Kreis Düren. Bei der kommunalen Neugliederung 1972 wurde die A 4 als Grenze zwischen Langerwehe und Inden festgelegt, auf Grund dessen Luchem an Langerwehe fiel.
Einige Zahlen von Luchem
Fläche: 2,40 km²
Einwohner: 778 (30. Sep. 2009)
Eingemeindung: 1. Jan. 1972
Luchem ist der nördlichste Ortsteil von Langerwehe und an seinem nördlichen Ortsrand verläuft die A 4, unter der vier Brücken beieinander verlaufen: für die Hauptstraße Richtung Lucherberg, für den Wehebach und für einen parallel verlaufenden Mühlenbach. Die vierte Brücke, die etwas weiter östlicher liegt, wurde früher für den Kohletransport von Konzendorf und Echtz nach Lucherberg benötigt. Heute wird sie als Unterführung eines Wirtschaftsweges benutzt.
Bevor Luchem zum Amt Lucherberg gehörte waren die Orte Jüngersdorf-Stütgerloch, Lucherberg und Schophoven im letzten Jahrhundert zugehörig zur Bürgermeisterei Pier. Im Jahre 1935 wurde dieses Amt aufgelöst.
Pfarrgemeindlich gehörte Luchem mit dem größten Teil des Ortes schon seit alters her nach Langerwehe.
Luchem hat seinen ländlichen Charakter trotz der Fabrikansiedlungen in der Nachbarschaft und trotz des Braunkohlebergbaues bei Lucherberg bis in die 1950er Jahre weitgehend bewahren können. Das spiegelt recht deutlich seine Bevölkerungsentwicklung wider. Ein Bericht über die Pfarrgemeinde während der Franzosenzeit gibt für Luchem 1802 rund 200 Seelen an. Nach der preußischen Statistik hatte das Dorf 1876 mit der Ölmühle 241 Bewohner. Im Jahre 1939 waren es 251 und 1956 nur 10 mehr. Erst um 1960 änderten sich die Einwohnerzahl und die Ortsstruktur in stärkerem Ausmaß.
Die Ölmühle gehörte schon immer zu Luchem. Über die Zeit der Erbauung der Ölmühle ist nichts überliefert. Das Jahr 1797 ist der erste Anhaltspunkt, der damalige Besitzer Peter Wilhelm Kalkbrenner beantragt eine neue Konzession. Mit Sicherheit ist die Mühle aber viel älter. Das beweist ein altes Besitzstandsbuch von 1809. Wo der Mühlenteich in den Wehebach mündet, lag der Judenhof. Als Besitzer ist der Name Klakbrenner eingetragen. Der Judenhof ist in den Kirchenbüchern immer wieder als Geburtsort erwähnt.
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ging auch an Luchem nicht ganz spurlos vorüber. 1850 berichtet J. H. Kaltenbach: "Das ... Dorf Luchem am Wehebach hat eine bedeutende Kattundruckerei, welche gegenwärtig schon über 70 Arbeiter beschäftigt. Die hier fabrizierten Tücher und Stoffe, von sehr haltbaren Farben, erfreuen sich eines ausgedehnten Absatzes".
Die Chathundruckerei (damalige Schreibweise) auch Färberei und Weberei bestand von 1832 - 1908. Egidius von Deutz hatte eine Konzession zur Herstellung dieser Stoffe. Ferner hatte er Wasserrechte und betrieb einen Dampfkessel. Wahrscheinlich war in diese Fabrik auch eine Mühle integriert. 1848 übernahmen die Gebr. Pelzer & Thiout das Unternehmen, 1852 wurde das Unternehmen von den Gebrüdern Gerhard & Peter Pelzer geleitet.